Schutzgasschweißen kein Buch mit sieben Siegeln

2023-01-12 15:13:54 By : Ms. Lily yang

Beim Schutzgasschweißen von Metallen sorgt die Wärmeenergie eines elektrischen Lichtbogens für eine Verflüssigung an den Fugen der Bauteile. Durch das anschließende Erstarren der Schmelze entsteht eine unlösbare, stoffschlüssige Verbindung. Das Schutzgas, über den Brenner direkt an die Schweißfuge geführt, schützt die Schweißnaht vor dem Einfluss des Luftsauerstoffs und verhindert die Schlackebildung. Meist kommt das Edelgas Argon zum Einsatz, manchmal auch ein Gemisch aus Argon und Helium.

Unterschiede zwischen MIG, WIG und MAG Beim WIG-Schweißen fließt der Strom über eine Wolfram-Elektrode, die dank ihrer hohen Temperaturbeständigkeit nicht abschmilzt, der Schweißzusatz wird über einen externen Drahtvorschub zugeführt, entweder manuell oder mechanisiert. Beim Schweißen mit Schutzgasen unterscheidet man ferner zwischen MIG und MAG. MIG bezeichnet das Metallschweißen mit inaktiven Gasen, nämlich mit Argon, Helium oder einer Mischung aus beiden Edelgasen. Mag steht für Metallschweißen mit aktiven Gasen. Hier kommt als Schutzgas ein Gemisch aus Argon, Kohlendioxid und/ oder Sauerstoff zum Einsatz. Bei beiden Verfahren zündet ein Schweißdraht, der als Materialzugabe dient, den Lichtbogen. Schutzgasschweißen bietet viele Vorteile Das Schweißen unter Schutzgas ist dem Elektrodenschweißen in mancherlei Hinsicht überlegen. So lässt es sich universell anwenden und ermöglicht auch dem Anfänger sehr gute Schweißergebnisse. Mehr und mehr findet das Schutzgasschweißen daher auch Anwendung im Hobbybereich. Die Naht bleibt während des Schweißens sichtbar, auch wenig erfahrene Schweißer können deren Qualität schon während des Schweißprozesses beurteilen. Da keine Schlacke entsteht, muss sie auch nicht aufwendig entfernt werden. Das häufige Wechseln der abgeschmolzenen Elektroden entfällt ebenfalls. Schutzgasschweißen gilt daher als schnell und effektiv. Da die Schutzgase absolut ungiftig sind, ist das Schutzgasschweißen tendenziell weniger gesundheitsschädlich als das Elektrodenschweißen. Hier wird ein effektiver Rauchabzug benötigt. Der jedoch ist in der Hobbywerkstatt wohl eher selten anzutreffen. Anschaffungskosten deutlich höher Bei den Anschaffungskosten spielt das Elektrodenschweißen seine Vorteile aus. So ist ein Schutzgasschweißgerät etwa doppelt so teuer wie ein Elektrodenschweißgerät. Hinzu kommen die Kosten für das Schutzgas plus Flasche und den Schweißdraht. Der ist nämlich nur in größeren Rollen erhältlich. Zudem gibt es keine universelle Schweißdrahtart, die für alle Materialien geeignet wäre, was auch für das Gasgemisch gilt. Das Schutzgasschweißen hat auch den Nachteil, dass es nicht bei stärkerem Wind einsetzbar ist, da der das Gas verblasen würde. Der Elektrode hingegen macht das nichts aus. Sie funktioniert sogar unter Wasser. Wer mit Schutzgas schweißt, verliert zudem an Mobilität, erschwert doch die erforderliche Flasche den Transport - insbesondere auf Baustellen und bei Reparaturen vor Ort ein deutlicher Nachteil.

Einweggasflaschen keine echte Alternative Die Argon Gasflasche ist in unterschiedlichen Konfigurationen erhältlich. Als Einwegflasche in der 1,1-Liter-Variante mit 110 bar ermöglicht sie ein bei einer Entnahme von 3 Litern pro Minute lediglich eine Schweißzeit von zirka 36 Minuten. Im Außenbereich ist bereits nach etwa 18 Minuten Schluss. Bei einem Flaschenpreis von mehr als 20 Euro ein eher teures Vergnügen! Verwenden lassen sich nur spezielle Druckregler für Einwegflaschen. Profis setzen daher auf Tausch- oder Eigentumsflaschen mit einem Fassungsvermögen von 5 bis 50 Litern und einem Druck von 200 bar. Leihflaschen werden von Baumärkten oder speziellen Gaslieferanten nur gegen eine Nutzungsgebühr abgegeben. Für alle Schutzgasflaschen gilt: Alle 10 Jahre ist eine TÜV-Prüfung fällig. Die geschieht in der Regel beim jeweiligen Befüller. Im Umgang mit Schutzgasflaschen ist besondere Vorsicht geboten, da sie unter hohem Druck stehen. Sie dürfen werden gestoßen noch gerollt werden, sind vor übermäßiger Wärmeeinwirkung zu schützen und durch Ketten vor dem Umfallen zu sichern. Bei Transport oder Lagerung ist das Aufschrauben der Ventilschutzkappe Pflicht.